Nach einigen unangenehmen Mandelentzündungen in diesem Jahr und der Bekämpfung mit Antibiotika, war es einfach an der Zeit, die vernarbten Mandeln zu entfernen (Tonsillektomie). Um sich etwas darauf vorzubereiten durchforstete ich etwas das Internet und war zum Teil recht schockiert, was es dort zu lesen gab. Beginnend von unerträglichen Schmerzen über Nachblutungen bis hin zu der Aussage, das es noch schlimmer geworden ist, konnte man alles im Internet finden. Doch dabei muss bedacht werden, dass im Internet oft nur die negativen Erlebnisse geschildert werden und nach Ratschlägen gesucht wird, wenn es Komplikationen gibt.
Nun gut, am Tag vor der OP mussten noch einige Formalien beim Narkosearzt geklärt werden. Verletzung des Kehlkopfes, Beschädigung der Stimmbänder und der Zähne etc. können bei der Operation auftreten, eine Unterschrift bestätigte, dass dies zur Kenntnis genommen wurde und man sich der Konsequenzen bewusst war. Der Rest des Tages verlief ruhig, keine weiteren Termine, jedoch gab es leider nur leichte Kost im Krankenhaus, für mich völlig unverständlich, da es keine Einschränkung beim Essen gab.
Am nächsten morgen ging es los, Beruhigungstablette und dann ab in den OP-Saal. Dort wurde dann eine Kanüle gelegt und die Narkosemittel gespritzt. Keine 3 Sekunden später waren die Augen zu… Im Nachhinein doch etwas erschreckend, wie schnell das geht und das man vollkommen wehrlos auf dem OP-Tisch liegt. Aber es hat einen großen Vorteil, man bekommt absolut nichts mit, was passiert. Gleich darauf wacht man wieder auf, zumindest kommt es einem so vor, es ist jedoch etwas Zeit vergangen 😉 Die ersten Stunden sind mühsam und die Narkose ist deutlich zu spüren, der ganze Körper ist noch etwas schlapp. Aber nach ein paar Stunden geht es deutlich aufwärts. Am Tag der OP erhält man kein Essen, die Wunde muss noch etwas verheilen und die Gefahr einer Nachblutung ist noch sehr groß. Doch schon am nächsten Tag gibt es eine Kleinigkeit, jedoch alles kalt. Eine Eishalskrause lindert die Schwellung und hilft sehr, genauso das Eis…also viel davon essen 😉
Nach einigen Tagen kann auch wieder normale Kost gegessen werden. Ab und zu kamen die Schmerzen durch, aber durch die Scmerzmittel waren diese wirklich erträglich. Fünf Tage nach der OP ließ ich das Schmerzmittel einen halben Tag weg und da wurde mir dann auch klar, warum man dies benötigt. Ohne Schmerzmittel ist es eine knapp eine Woche nach der OP noch nicht erträglich. Dann, sechs Tage nach der OP kam die Entlassung aus dem Krankenhaus, endlich nach Hause und nicht mehr im Krankenhaus liegen. Aber auch dort sind die ersten Tage noch anstrengend. Ich lag viel auf dem Sofa, ruhte mich aus, obwohl ich mir vorgenommen hatte, ein paar Dinge zu erledigen. Nach ca. 2 Wochen nach der OP fühlt man sich deutlich besser, wobei man immernoch sehr schnell außer Atem kommt beim Treppensteigen.
Nach 2 1/2 Wochen durfte ich wieder etwas Sport machen, kurze Sprints waren durchaus möglich, jedoch schnaufte ich nach kurzer Zeit wie eine Dampflok 🙂 Aber immerhin hatte ich keine Schmerzen, auch ohne Schmerzmittel und konnte wieder etwas Sport machen. Ab der dritten Woche war von der Mandel-OP selbst nichts mehr zu spüren, der Körper war fit und ich konnte wieder allen Aktivitäten nachgehen. Natürlich spürt man im Rachen schon einen kleinen Unterschied und beim Husten und Verschlucken wird man wieder daran erinnert, dass sich etwas verändert hat.
Im Großen und Ganzen bin ich wirklich zufrieden, wie der Eingriff verlief. Keine Komplikationen und ich bin schneller fit geworden, als ich letztendlich gedacht hatte. Ich bin wirklich froh, dass ich diesen Schritt gemacht habe. Jetzt dauert es noch einige Wochen, bis die „Höhlen“ im Rachen wieder etwas zuwachsen und dann bin ich gespannt, wie es mir im Winter ergehen wird, ob mich die Halsschmerzen schnell wieder heimsuchen werden oder ob ich diesmal davon verschont bleibe.