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Alles über meinen 8-wöchigen Aufenthalt in Fort Wayne, IN

IndyCar 500 Rennen

Als ich vom Flughafen abgeholt wurde, wurde ich gefragt, ob ich Interesse an einer Karte für das Indicar500 Race hätte, denn es seien eventuelle noch Karten von einem Kollegen zu haben. Unter der Woche erfuhr ich dann aber, dass diese Karten alle schon verkauft wurden. So besorgte ich mir eine Karte im Internet und fuhr am 25.05.2008 nach Indianapolis. Die Fahrt war recht gemütlich, wie das auf dem amerikanischen Highway eben so ist, fast nur gerade und max. 120 km/h. Die Fahrt dauerte ca. 3 Stunden und dann nochmal 30 Minuten um einen Parkplatz zu finden. Von dem Parkplatz aus musste ich noch 10 Minuten laufen, bis ich am Hauptgebäude ankam und dort mein Ticket abholen konnte (Per Post hat es zeitlich nicht mehr gereicht). Dann hatte ich endlich mein Ticket in der Hand und es war schon 11:30 Uhr, noch 1 ½ Stunden bis zum Start. Somit hatte ich leider das „Vorprogramm“ verpasst.

Mein Platz war kurz nach der 4. Kurve mit Blick auf die Zielgerade, eine wie sich später herausstellen sollte tückische Kurve. Um 12:30 wurden die Fahrer vorgestellt und so langsam kam Rennstimmung auf und die Plätze waren schon fast alle belegt. Viele der Zuschauer hatten Kopfhörer auf, um den Boxenfunk, Fernsehen oder Radio mitzuhören, sowie Kühltaschen/Kühlboxen dabei. Dann wurden verschiedene Hymnen (von Amerika, Indiana und eine unbekannte) gesungen. Die Army durfte noch unter dem Jubel der Zuschauer ihre Runden drehen, es wurde gebetet (God bless America and the racing teams) und Kampfjets flogen über den Speedway hinweg. Um kurz nach 1 Uhr wurde die Einführungsrunde gefahren und man bekam einen ersten Eindruck des Sounds der Rennautos. Da die Rennwagen denen der Formel 1 ähneln, dürfte der Sound auch kein großer Unterschied sein, einfach total laut. Der Start war von meinem Platz aus leider nicht sichtbar, konnte jedoch über die Leinwand verfolgt werden. Der Lärm war gigantisch, egal auf welchem Streckenabschnitt die Autos sich befanden, man konnte sie hören. Sie rasten mit 340 km/h auf die Zielgerade zu und in die nächste Kurve. Man konnte durch die hohe Geschwindigkeit immer nur kurz das Rennen direkt verfolgen und musste dann wieder auf die Leinwand blicken.

In Rund 8 standen auf einmal alle auf und ein Raunen ging durch die Zuschauer. Was war passiert? Ein Crash. Direkt in der 4. Kurve. Der Fahrer hatte sich wohl etwas verschätzt und wurde gegen die Außenwand gedrückt. Es roch nach verkohltem Gummi und Plastik bzw. Karbon. Das erste Mal Gelbe Flagge und Safty Car, eine Corvette. Es kamen Aufräumteams um die Splitterteile von der Fahrbahn zu räumen und nach ca. 10 Runden wurde ein fliegender Neustart durchgeführt, grüne Flagge. Es folgten 2 weitere Crash’s in der 4. Kurve, aber niemand wurde verletzt.

Insgesamt gab es 8 Mal eine Gelbphase, von den 33 gestarteten Autos kamen letztendlich nur 21 über die Ziellinie. Dabei erwischte es auch den von vielen bejubelte Tony Kanaan. Er wurde als Führender von einem Teamkollegen und einem weiteren Fahrer überholt, auf die schmutzige Spur abgedrängt und unglücklich von Sarah Fisher abgeschossen.

Den wohl kuriosesten und durchaus vermeidbaren Crash verursachte Ryan Briscoe, der nach einem Boxenstopp die in der Boxengasse von hinten kommende Danica Patrick übersah und mit ihr kollidierte, für beide war das Rennen aus. Gelbphase Nummer 7 war wohl am aufregendsten, Alex Loyd krachte in der Zielkurve in die Mauer und schlitterte mit hoher Geschwindigkeit geradewegs in die Boxengasse. Zum Glück stand zu diesem Zeitpunkt dort niemand.

Nach 200 Runden und ca. 5 Stunden war das Rennen vorbei, Scott Dixon (Neu Seeland) beendete das Rennen mit einem Pole-Finish-Sieg, gefolgt von Vitor Meira (Brasilien) und Marco Andretti (USA). Trotz der vielen Runden bei gelber Flagge lag die Durchschnittsgeschwindigkeit bei über 220 km/h. Der Top-Speed lag sogar bei 360 km/h.

Nach dem Rennen schaute ich mich noch im „Infield“ um, warf einen Blick in die Boxengasse und auf die Zielgerade. Der Asphalt ist unglaublich glatt, dagegen ist der auf einer deutschen Autobahn rau… Langsam machte ich mich wieder auf den Heimweg und verweilte noch ein wenig im Auto, da alle Straßen vollgestopft mit Autos waren, was bei einer Zuschauerzahl von ca. 400.000 Menschen auch kein Wunder ist. Nach ca. 1 ½ Stunden waren die Straßen wieder mehr oder weniger befahrbar und ich machte mich auf den Weg…

Die erste Woche bei TSS America

Nun ist die erste Woche bei Trelleborg Sealing Solutions in Amerika auch schon vorbei. Den ersten Tag durfte ich nutzen, um mich mit allem vertraut zu machen (Arbeitsplatz, Kollegen etc.) und ich bekam ein Buch über die neue Labelsoftware zum Einlesen in das Thema. Zudem war währen der ersten 3 Tage ein großes Meeting angesetzt und viele Leute hatten deshalb keine Zeit.

Am Zweiten Tag setzte ich mich dann mit einem Mitarbeiter zusammen, der mir dann das komplette System erklärte, mit Druckern, Software, Servern und was noch alles dazugehört. Wir fuhren hierfür auch in das amerikanische Zentrallager um uns dort ein Bild vom Ablauf und von den Labels zu machen. Danach begann die eigentliche Arbeit, das gestalten von Labels.

Im Gegensatz zu Trelleborg in Stuttgart hat dieser Standort keine eigene Kantine und so fährt man in der Mittagspause mit dem Auto zum nächsten Schnellimbiss, Restaurant o.ä. um dort etwas zu essen. Am ersten Tag waren wir bei einem Mexikaner, wirklich lecker… und zumindest kein Fastfood, wobei man um das Fastfood über kurz oder lang nicht herum kommt. Während der Woche waren wir noch bei einem Chinesen (All you can eat), Mancino‘s (Pizza und Sandwiches) und bei einem Mc Donalds ähnlichen Fastfoodrestaurant. Da ich mich hier nicht auskenne, lasse ich mich immer überraschen, wo mich meine Kollegen hinführen 😉

Der erste Einkaufstrip

Nachdem ich am Samstagmorgen ausgeschlafen habe, musste ich mich auf den Weg machen, um mir etwas zum Frühstück zu besorgen, denn es war nichts vorhanden 😉 Zum Glück wusste ich wo ein Grocery Store ist und ging dort einkaufen. Doch erst mal musste ich diesen Store finden. Ich machte mich also auf den Weg, mit einer Karte von Fort Wayne auf dem Schoss und einem unbekannten Auto, sowie einer Tankanzeige, die unter 0 war. Deshalb suchte ich zuerst eine Tankstelle auf. Nur was sollte ich tanken? Ich suchte nach dem Handbuch… Tankte schließlich und zahlte direkt an der Zapfsäule. Danach ging die Fahrt weiter zum Grocery Store. Ich muss zugeben, dass ich den Store nicht auf Anhieb finden konnte 😉 aber nach einigem U-Turns und kurzen Stopps mit Blick auf die Karte schaffte ich es schließlich.

Dort angekommen brauchte ich ca. eine Stunde, bis ich alles gefunden hatte. Der Store ist ca. 5-mal so groß wie ein üblicher Lidl oder Aldi in Deutschland. An der Kasse fragte mich die Kassiererin 2-mal nach meiner Kundenkarte, die ich jedoch nicht hatte. Letztendlich gab mir eine Frau hinter mir ihre Kundenkarte, womit ich dann knapp 5 Dollar sparte. Die Kassiererin gab mir die Quittung sowie etliche Bons, mit denen ich verschiedene Produkte günstiger einkaufen könnte… Wenigstens ist mein Kühlschrank nun nicht mehr leer 🙂

Immerhin bekam ich bei dem „Ausflug“ ein bisschen was von Fort Wayne zu sehen. Es gibt dort wirklich schöne, abgelegene Häuser, die von Grün umrundet sind.

Ankunft in Fort Wayne

Pünktlich um 11 Uhr hob der Flieger von Stuttgart nach Atlanta ab. Leider hatte ich Pech in der Platzwahl und musste mit dem mittleren Platz im mittleren Gang vorlieb nehmen. In Atlanta angekommen, musste erstmal das Visum gecheckt werden. Danach musste jeder mit seinem vollen Gepäck (auch mit den Koffer, nicht nur das Handgepäck) durch den Zoll. Danach wurde das Gepäck wieder aufgegeben. Es folgt ein 6 stündiger Aufenthalt für mich, der das 3-malige Verschieben des Gates mit sich brachte. Dann ging es mit einem kleinen Flieger ab nach Fort Wayne. Dort hatte ich es mit der Platzwahl etwas besser getroffen und war direkt neben einem „Emergency Exit“ am Fenster. Daher wurde ich nochmal gefragt, ob ich damit auch einverstanden bin bei einem Notfall zu helfen etc. Dort hatte ich dann 20 Minuten nach der Landung auch schon mein Gepäck. Am Flughafen wurde ich von einem Mitarbeiter von Trelleborg Sealing Solutions abgeholt, der mich in mein neues Zuhause brachte. Um 24 Uhr, nach rund 23 Stunden auf den Beinen, kam ich dann im Apartment an. Schnell packte ich noch ein paar Sachen aus um mich dann auch gleich geschafft von der Fliegerei ins Bett zu legen.

Hier ein kleiner Einblick (das Wohnzimmer):

Die Wohnung ist wirklich gut und für eine Person auch völlig ausreichend, da kann man sich nicht beklagen.  Das Wohnzimmer ist, wie auf dem Bild zu sehen mit einem Sofa ausgestattet, sowie einem Fernseher (habe aber kein Anschluss) und einem DVD-Player. Vom Wohnzimmer aus kann man auf den Balkon. Leider hat es in den letzten 2 Tagen sehr viel gewindet und so konnte man sich nicht in die Sonne legen, da es einfach zu kalt war.

Die Küche ist ebenfalls gut, an den Herd muss man sich zwar erst gewöhnen (der hat so Heizspiralen, also weder Gasherd noch ein Cerankochfeld…), der Kühlschrank ist etwas laut 😉 aber ich habe sogar eine Spühlmaschine. Leider war der Kühlschrank vollkommen leer 😉 daher musste ich am Samstag morgen erstmal richtig einkaufen gehen.

Soweit fühle ich mich wirklich wohl hier und bin mit der Wohnung auch wirklich zufrieden! Nun lass ich mich mal überraschen, was die ersten Arbeitstage so mit sich bringen.